Antisemitismus in Comics der 1940er als Material für historisch-politische Bildung

Datum: 17. August 2020

Online-Vortrag mit Markus Streb

Comics der frühen 1940er Jahre entstehen zeitgleich mit der Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden. Sie thematisieren diese jedoch nur selten explizit. Allerdings finden sich in den Comics der Zeit, die auch als das „Golden Age“ der US-amerikanischen Comics bezeichnet wird, viele allgemeinere Bezüge auf und Reflexionen des Antisemitismus.

In den Comics finden sich ganz unterschiedliche Strategien auf Antisemitismus zu reagieren. Diese Strategien werden im Vortrag vorgestellt und analysiert. Mal nutzen die Comics Humor, mal empirische Fakten oder beziehen sich auf wissenschaftliche Erklärungsansätze. Vor allem aber zeigen sie ganz unterschiedliche (jüdische) Perspektiven und ein breites Spektrum an zeitgenössischen Reaktionen, die sich für die Auseinandersetzung in verschiedenen Bildungskontexten anbieten.

Die Comics der 1940er Jahre laden dazu ein, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen und nach ihren Potenzialen und Fallstricken zu fragen. Von ihnen ausgehend lässt sich gemeinsam überlegen, wie erfolgreiche Aufklärungsarbeit gegen Antisemitismus heute aussehen kann.

Der Vortrag richtet sich an Lehrer*innen und andere Multiplikator*innen, die Anregung für die Bildungsarbeit (zu Antisemitismus) mit Comics suchen und ist offen für alle anderen am Thema Interessierten.

Im Nachgang des Vortrags wird es die Möglichkeit geben direkt (Nach-)Fragen an Markus Streb zu stellen, ebenso wird es die Möglichkeit geben (Nach-)Fragen im Chat zu stellen, die dann verlesen werden und beantwortet resp. diskutiert werden.

Markus Streb hat das Erste Staatsexamen für das Gymnasiallehramt mit den Fächern Englisch und Politik & Wirtschaft in Gießen absolviert. Er promoviert dort zu Geschlechterkonstruktionen in Comics über die Shoah. Daneben ist er Experte für jüdische Landgemeinden in Hessen vor und während des Nationalsozialismus. Dies ist eine Veranstaltung des Projekts „Proaktiv gegen Antisemitismus – ein Präventions- und Begleitprojekt für Multiplikator*innen“, das seitens des Netzwerks für politische Bildung, Kultur und Kommunikation (NBKK) e.V. im Rahmen des hessischen Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ 2020–2024 (Hessischen Ministerium des Innern und für Sport / Hessischen Informations- und Kompetenzzentrums gegen Extremismus (HKE)) ausgerichtet wird.

Veranstaltungsraum: https://bigbluebutton.abacop.org/b/foz-uqp-nck


Das Projekt wird ebenso durch die Stiftung Anstoß (Gießen) unterstützt.