Vortrag & Diskussion mit Dr. Stefan Hößl
Bildung wird häufig als das mächtigste Instrument verstanden, um Antisemitismus effektiv zu begegnen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Wissens darum, dass viele Wegbereiter des modernen Antisemitismus formal zum Teil sehr gebildet waren, stellen sich Fragen: Welche Vorannahmen kommen zum Tragen, wenn davon ausgegangen wird, dass Antisemitismus mit Bildung bekämpft werden kann? Welche Art von Bildung ist relevant und effektiv? Welche pädagogischen Strategien existieren?
Und nicht zuletzt: Was haben wir anzubieten? Wie können die Angebote einer demokratisch-politischen, antisemitismuskritischen Bildung für Menschen attraktiv werden, wenn es doch letzten Endes viel bequemer erscheint, sich simplifizierender, autoritärer Denkmuster zu bedienen, als Widersprüche und Unsicherheiten aushalten zu müssen?
Die Inhalte werden Einsteigerfreundlich präsentiert. Es ist kein Vorwissen nötig. Das Angebot richtet sich insbesondere an Menschen, die in pädagogischen Tätigkeitsfeldern aktiv sind. Eingeladen sind darüber hinaus Interessierte und Personen, die sich für das Themenfeld interessieren und weiterbilden möchten.
Dr. Stefan Hößl ist Erziehungswissenschaftler und seit April 2024 Studienleiter für politische Bildung der Melanchthon-Akademie der Ev. Kirche Köln und Region. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachstelle gegen Antisemitismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Zuletzt sind von ihm erschienen: Politische Bildungs- und Präventionsarbeit gegen Antisemitismus. In: Baader, Meike/Freytag, Tatjana/Kempa, Karolina (Hrsg.) (2023): Politische Bildung in Transformation – Transdisziplinäre Perspektiven. Wiesbaden: Springer VS, S. 279-292. & Change Agents gegen Antisemitismus an Schulen – Konzeptionelle Überlegungen und Impulse zur nachhaltigen Antisemitismusprävention aus der Schulentwicklungsforschung. In: Hinz, Andreas/Jahr, David/Kruschel, Robert (Hrsg.) (2023): Inklusive Bildung und Rechtspopulismus. Analysen und Handlungsmöglichkeiten. Weinheim und Basel: Beltz Juventa, S. 221-234. (mit Michael Stralla)
Die Veranstaltungen wird gemeinsam mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Gießen, dem Jugendbildungswerk der Stadt Gießen und der Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) in Gießen durchgeführt.